Mittwoch, 13. Juni 2007
Mit der Abrissbirne gegen die Geschichte
Am 13. Juni 2007
In Hamburg entfacht sich zur Zeit eine Diskussion, die man einerseits als blinden Aktionismus, andererseits aber auch als längst überfällig bezeichnen könnte. Es geht um die Erhaltung traditioneller Altbauten in der Hansestadt.

Das Hamburg nicht unbedingt viel für seine Altbausubstanz tut, ist vielen Denkmalschützern schon länger bekannt. Doch selbst in deren Reihen scheinen sich Kulturbanausen gefährlicher Art herum zu treiben. Wertete die Denkmalschutzbehörde das "Mollersche Palais", eine von den Nazis enteignete Villa, als nicht erhaltungswürdig und gab das Gebäude zum Abriss frei. Meiner Meinung nach sind solche Entscheidungen absolut fahrlässig und untragbar. Wer entscheidet aufgrund was, dass ein solches Gebäude, das von außen unbeschädigt und erhalten erscheint, nur zu 10% im Originalzustand sei?

Genauso ergeht es manch anderen sehenswürdigen Gebäude in der Stadt.

Hier darf man sich bewusst fragen, wer derartig unverständliche und schwerwiegende Entscheidungen fällt. Vor allem vor welchem Hintergrund? Mit dieser Frage beschäftigt sich auch die "Kleine schriftliche Anfrage" des Abgeordneten Dr. Willfried Maier (GAL) vom 25.05.07.

Hier einzusehen: http://www.hh-heute.de/wp-content/uploads/2007/06/07_0606Anfrage%20Palais.pdf

Eins steht fest, was einmal abgerissen wurde, ist weg. Für immer. Ein Stück Geschichte der Stadt, einfach vernichtet. Wer dafür die Verantwortung tragen möchte...sollte sich was schämen. In meinen Augen ist das eine Riesensauerei. Aber letztendlich nur eine von vielen. Ans Tageslicht getragen durch die Presse.

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